Die richtige Survival Ausrüstung für gelungene Abenteuer

In ein paar Tagen breche ich mit ein paar anderen “Verrückten” – naja, sagen wir “abenteuerlustigen” Leuten – zu einem “Survival Wochenende” in die Wälder Deutschlands auf. Das Ziel ist noch nicht ganz klar, nur eins steht fest: Gans so easy wird das im November nicht! Ich selbst habe bereits hin und wieder solche Erfahrungen machen dürfen (zum größten Teil freiwillig), aber die Lage im November, was das zu erwartende Wetter und die nächtlichen Temperaturen angeht, ist natürlich nochmal verschärft. Ich habe mir deshalb ein paar Dinge herausgesucht, die man zu so einem “Ausflug” auf jeden Fall mitnehmen sollte und dann noch ein paar Sachen, die einem das Leben dort in der #Wildnis ein wenig angenehmer machen können.

Umgang mit Kälte und Feuchtigkeit / Nässe

Es gibt fast nichts Schlimmeres, als zu frieren. Wenn es dazu noch dunkel ist und die Müdigkeit einsetzt, dann ist Kälte extrem gefährlich. Da auch ein Feuer die Nacht über nicht immer in Gang gehalten werden kann (wenn man überhaupt eines anbekommt), sollte man vorsorgen, dass man erst gar nicht nass wird. Wodurch werde ich üblicherweise nass?:

  • Regen
  • Nasse Umgebung (Gras, Gebüsche, oder auch Gewässer die man durchwaten/durchschwimmen muss)
  • Schweiß

Gerade Punkt 3 wird von vielen Abenteurern unterschätzt. Auch wenn es tagsüber noch recht warm zu sein scheint, ein feuchtes T-Shirt unter einer dicken Jacke kann nachts wirklich zum Problem werden. Wie schütze ich mich also?

Die richtige Kleidung

Das Schlagwort lautet “Zwiebelprinzip”. Das bedeutet: Viele dünne, anstatt wenige dicke Lagen Kleidung anziehen. Beim echten Survival bei Notsituationen hat man oft keine Wahl, aber bei unseren Abenteuern kann man sich ja entsprechend vorbereiten. Zu ganz unterst kommt eine Lage Funktionswäsche. Diese leitet den Schweiß von der Haut weg und bleibt dabei selbst trocken. Die 2. Schicht sollte eine dünne und wärmende Lage bilden. Häufig kommen hier Fleecejacken zu Einsatz. Die 3. Schicht muss nun gegen Wind und Nässe Schützen. Eine Wetterschutz Jacke tut hier die besten Dienste. Bei extremen Temperaturen, z.B. im Winter, kommt noch eine 4 Schicht hinzu. Hierzu zählt alles, was uns sonst noch schützt: Mütze, Schal, Handschuhe… Auch die Beine und Füße wollen geschützt sein. Eine Outdoorhose ist schon allein wegen der vielen Taschen ungemein praktisch. Eine Regenhose hält die Beine trocken und kann bei Bedarf ausgezogen werden.

Gute Schuhe sind auch sehr wichtig. Diese schützen vor Verletzungen (umknicken, stabile Sohle), Kälte und Feuchtigkeit. Idealerweise sind sie wasserdicht und atmungsaktiv. Zu schwer dürfen sie aber auch nicht sein, damit es nicht zu anstrengend wird. Bitte nicht die neuen Schuhe beim ersten Abenteuer eintragen – Blasen können sehr unangenehm werden!

Wechseln der Kleidung

Bei bevorstehendem Kontakt mit Wasser, z.B. beim durchschwimmen oder durchwaten eines Gewässers, Kleidung ausziehen und vor Nässe schützen. Das geht mit einem Plastikbeutel, oder man bindet alles an einen langen Stock, der über Wasser gehalten wird. Nasse Socken sind möglichst vor der Nacht (evtl. am Feuer) zu trocknen. Profis haben einen wasserdichten Packsack dabei.

Bei Temperaturwechsel sollte man seine Kleidung sofort anpassen. Das bedeutet: Vor dem Schwitzen, Kleidung aus und bei Regen sofort ab in die Regenjacke.

Schutz vor dem Wetter / Unterschlupf

Das ist ein sehr komplexes Thema. Hier möchte ich nur die wichtigsten Dinge nennen. Neben Kleidung, kann man sich natürlich auch noch anderweitig schützen. Bäume bieten einen gewissen Schutz vor Regen, aber nass wird man dennoch. Eine ganze Nacht im Regen wünsche ich niemandem. Wer glaubt, sich mal eben aus ein paar Ästen und Zweigen ein Dach zu bauen und dieses mit Moos und Blättern dicht zu bekommen, dem wünsche ich viel Erfolg. Die Kraft und die Zeit, die es kostet, das alles aufzubauen und heran zu schaffen, kann man sinnvoller und kräftesparender einsetzen. Eine Gewebeplane oder Folie kann als einfache Zeltbahn umfunktioniert werden.

Noch einfacher ist es, natürliche Unterschlupfe zu nutzen. Wenn große Bäume samt Wurzel umfallen, bilden sich tolle Verstecke. Sind Berge oder Felsen in der Nähe, würde ich nach Überhängen oder Höhlen suchen.

Der Schlafplatz muss sorgfältig ausgesucht werden. Der Untergrund sollte möglicht ebenerdig und frei von Steinen oder spitzen Ästen sein. Wer auf eine Isomatte oder eine Luftmatratze verzichten will, kann sich sein Nachtlager mit Moos, Gras oder Blättern trotzdem ziemlich gemütlich machen. Guter Schlaf ist wichtig und zudem isoliert die Schutzschicht vor Kälte und hält Insekten ab (ich hatte mal eine Ameise im Ohr – die fand das nicht so witzig und hat sich gewehrt – äußerst unangenehm…).

Nachts

Zum ersten Mal Nachts im Wald wird man sich wundern, wie verdammt dunkel es hier doch ist. Unter Umständen sieht man den Baum nicht, der nur wenige Zentimeter entfernt steht. In einer echten Überlebenssituation bedeutet das: Rechtzeitig fertig werden, Unterschlupf, Nahrung, Feuer – alles muss vor der Dunkelheit fertig sein. Bei einem gewählten Abenteuer darf man sich sicherlich vorbereiten und eine Taschenlampe mitnehmen. Mein Lieblingslampe für solche Einsätze ist die Fenix LED Taschenlampe. Ich kann sie in der Helligkeit regulieren (weniger ist manchmal mehr, gerade nachts im Wald), sie ist leicht und wasserdicht und wenn es drauf ankommt, dann leuchtet das kleine Ding extrem weit und hell. Sie hat zudem noch eine Blitzfunktion, die ich zur Abschreckung und als Notsignal einsetzen könnte.

Feuer:

Keine Survival Sendung vergeht, ohne dass einer dieser Spezialisten mit zwei Stöcken, oder anderen urtümlichen Erfindungen, ein Feuer aus dem Nichts zaubert. Dazu holen dann diese Experten rein zufällig ein trockenes Stück Moos, Baumrinde, Flechte oder schlichtes Gras hervor. Gut und schön. Als Profi kann man das durchaus versuchen. In unseren Gefilden, im November, würde ich mich nicht darauf verlassen wollen, so ein Feuer hinzubekommen. Ganz sicher werde ich entweder ein Feuerzeug, oder ein paar in Folie eingeschweißte Streichhölzer dabei haben – für alle Fälle. Feuer ist eine tolle Sache – es spendet Wärme, man kann Nahrung zubereiten, Wasser abkochen (wenn man geeignete Kochgeschirr hat) und es bietet einen gewissen Schutz vor Tieren. Tiere? Ja, bei einem unserer letzten “Ausflüge” – ebenfalls in Deutschland – bekamen wir nachts Besuch von einer Rotte Wildschweine, wie wohl die vergrabenen Reste unserer Kartoffeln gerochen hatten. Zum Glück hat unser Urschrei die Schweine so erschreckt, dass sie geflohen sind – hätte auch anders ausgehen können.

Feuer hat aber in erster Linie psychologischen Nutzen. Es gibt vermeintlich Sicherheit und sorgt für gute Atmosphäre. Es hat jedoch ein paar große Nachteile:

  • Feuer zu machen kostet viel Zeit (Feuerstelle vorbereiten, absichern, Feuerholz sammeln, in Gang halten
  • Es ist gefährlich. Nachts neben dem Feuer einschlafen ist extrem gefährlich. Schnell gerät der Untergrund oder gar ein Schlafsack in Brand. Daher muss ein brennendes Feuer immer bewacht werden.

Nahrung

Von Frühling bis Herbst ist der Wald voll mit essbaren Kräutern, Beeren, Obst und Nüssen. Je weiter es jedoch in Richtung Winter geht, desto schwieriger wird die Sache da schon. Da ich kein Pilzexperte bin, werde ich immer die Finger davon lassen, außer es geht um Leben oder Tod. Das Fangen und töten von Tieren zu unserem Survival -Vergnügen schließe ich ebenfalls aus. Das Alter, indem man zur Mutprobe einen Wurm isst, habe ich glücklicherweise schnell überwunden. Da Hunger in der Bedürfnispyramide ziemlich weit unten steht, ist der Spaß schnell vorbei, wenn der Magen zu sehr knurrt. Grade, wenn man mit mehreren unterwegs ist, kann da die Stimmung mal schnell kippen. Dafür kann man sich jedoch mit kleinen Energieriegeln behelfen, die nur dann zum Einsatz kommen, wenn nichts anderes zu finden ist. Um den Survival Faktor aufrecht zu halten, kann man auch z.B. rohe Kartoffeln mitnehmen, die dann zubereitet werden können.

Wasser

Trinken ist wichtig. In einer echten Notsituation wäre meine erste Prämisse, Wasser zu finden, denn sonst ist es ganz schnell sehr ungemütlich. In unserer gewählten “Notlage”, werden wir sicherlich eine gewisse Menge an Wasser pro Person in einer Feldflasche dabei haben. Eine Alternative könnte ein Wasserfilter sein. Mit diesen Filtern kann man selbst stärker verunreinigtes Wasser direkt aus dem Gewässer trinken. Ein Filter hält dabei mehrere Einsätze durch.

Was braucht man sonst noch?

Mein Fallschirm –Abenteuer: Ich hab´s getan!

Mein Fallschirm –Abenteuer: Ich hab´s getan!

„Jetzt ist alles schon vorbei?“ Das war das erste, was ich dachte, als ich wieder am Boden war. Dabei fing alles schon vor 2 Wochen an, als mich jemand fragte: „Hey, kommste mit zum Fallschirmspringen?“ Nun – diese Geschichte kennen aufmerksame DD Blog –Leser ja schon.

Heute war es dann also soweit. Nach einem gemeinsamen Mittagessen aller Mutigen (welches aber bei allen Beteiligten nicht sooo üppig ausfiel), machten wir uns auf den einstündigen Weg in Richtung Grefrath bei Viersen.  Mit zweifelnden Blicken gen Himmel betraten wir also den kleinen Sportflugplatz. Voraussetzung für unseren Tandemsprung war eine Wolkendecke, die nicht geschlossen sein durfte. Noch waren vereinzelt blaue Flecken zwischen den Wolken zu sehen. Die Profispringer machten sich gerade für eine Gruppe vor uns bereit. Es wurden Fallschirme gepackt, Haltungen geübt, Overalls angezogen usw…

Wir hatten uns angemeldet, bezahlt und die notwendigen Papiere unterschrieben (…besteht das Risiko, dass sich der Hauptfallschirm nicht auslöst und der Reservefallschirm auch seinen Dienst versagt… blah blah – halt genau das, was man vor so einem Sprung lesen möchte!). Jetzt saßen wir aufgeregt dort herum und warteten, bis die erste Gruppe sich zum Abflug fertig machte. Wir konnten nun genau beobachten, wie das kleine Propellerflugzeug mit den anderen Springern auf die Rollbahn fuhr und zügig abhob. Nach 20 Minuten konnten wir die kleinen Fallschirme über uns am Himmel fliegen sehen. Nach kurzer Zeit waren die Anderen gelandet und wir konnten an den grinsenden Gesichtern erkennen, dass der Sprung wohl erfolgreich war.

Jetzt waren wir an der Reihe. Nachdem die Fallschirme gepackt waren, bekamen wir alle unseren Overall und eine gaaanz tolle Fliegerkappe mit Schutzbrille. Wir wurden instruiert, wie wir uns wann zu verhalten haben. Ich hatte noch das Glück, dass eine Springerin an mir Ihre neue Helmkamera testen wollte. Für einen kleinen Aufpreis kam ich also in den Genuss, bei dem ganzen Prozedere gefilmt zu werden.

Fertig angezogen, gut verschnürt und total nervös, ging es auf zum Flieger. Dieser war eine Propellermaschine, mit einer großen Öffnung an einer Seite. Sitze? Fehlanzeige. Wir pressten uns also wie die Ölsardinen, immer Einer vor den Anderen. Mein Sprungpartner und ich gingen als vorletzte hinein, denn wir sollten als zweite springen.

Das Flugzeug rollte und kurze Zeit später waren wir auch schon in der Luft. Etwa 15 Minuten genossen wir einen herrlichen Ausblick über Venlo, Düsseldorf und weitere Städte. Zwischendurch ein Blick auf das Höhenmessgerät am Armgelenk meines Sprungpartners verriet die Höhe. Erst 1000, dann schon 2500m. Nach weiteren gefühlten 10 Sekunden hatten wir die Absprunghöhe von 4000m erreicht. Die Tür wurde geöffnet. Alles Weitere geschah wie in Trance. Die ersten waren gerade erst hinausgesprungen, da saß ich auch schon, die Beine aus dem Flieger baumelnd, an der Luke. Mit einem Satz war alles zu spät – ich befand mich im freien Fall. Ein lauter Schrei (das war die Anweisung vom Springlehrer) und dann die Info von hinten: „Wir fallen jetzt durch eine Regenwolke.“ Ein kurzes Peeling, wie ein leichter Sandsturm im Gesicht, und schon waren wir durch die Wolkendecke hindurch. Ein kurzes Signal von hinten befahlt mir, nun meine Arme auszubreiten – wie vereinbart. Schnell noch ein paar Posen für die Kamera und SCHWUPP!… da war der Fallschirm auch schon auf.

Wenn die Aussicht aus dem Flugzeug schon wunderschön war – jetzt war sie überwältigend. Langsam (in Wirklichkeit gar nicht so langsam) schwebten wir zu Boden. Dann die Idee meines Tandempartners: „Lass uns mal eine Kurve fliegen – mach selber, hier haste die Schlaufen.“  Dieses Gefühl, wenn man die Leine zieht und sich die Fallgeschwindigkeit schlagartig erhöht, kann man schlecht in Worte fassen. Ich zumindest stand kurz vor einer Ohnmacht. Es war einfach genial.

 

Ich am Fallschirm!

Viel zu schnell kam der Landeplatz nun immer näher. Die Landung war, wie versprochen, sehr sanft. Da steht

 man auf einmal wieder am Boden und denkt sich: „Bin ich gerade wirklich gesprungen?“

Wir umarmten uns alle gegenseitig und man konnte in allen Gesichtern dieses Grinsen erkennen, was wir schon vorher bei unseren Vorgängern gesehen hatten.

Würde ich es wieder tun? Klar, jederzeit.

Grüße, Dennis