Aus dem Leben eines Handelsreisenden – Sauerei

Hi, ich bins mal wieder – der Martin Muster. Ich muss euch was erzählen, was mir heute passiert ist:

Da sitze ich bei einer Tasse Kaffee am Wohnzimmertisch von Handwerkerfamilie Erwin Müller (Namen von der Redaktion geändert) und führe meine Handwerkersoftware vor, was ja auch der Grund dieses Besuchs war. Im Wohnzimmer steht Spielzeug und an der Wand hängen Bilder von der süßen 2-jährigen. Die Wohnung ist wirklich sehr ordentlich und aufgeräumt – alles macht einen ziemlich normalen Eindruck. Ich will gerade zu einem der Kekse greifen, die vor mir auf dem Tisch stehen, als plötzlich ein Schwein um die Ecke kommt. Verdutzt fällt mir fast das Plätzchen aus der Hand. “Das ist Susi, die kleine von den beiden” sagte der Hausherr, meine verdutzten Blicke deutend. In der nächsten Viertelstunde erläuterte man mir alles, was ich über “Minischweine” wissen will. Susi wiegt stolze 30kg – ihr Mann gar 40kg. “Die meiste Zeit schlafen die” bekomme ich zu hören und sehe, wie Susi herzhaft ein Stück Banane isst.

Das müsst ihr euch vorstellen… ihr sitzt zu Besuch irgendwo und da kommt auf einmal ein Schwein um die Ecke – als gäb es nichts Normaleres… 🙂

Wollte ich euch nur mal kurz erzählen. So, bin jetzt weg – arbeiten!

Euer Mattin M.

Aus dem Leben eines Handelsreisenden – Alles für die Katz…

Wieder mal so ein Tag, den man am liebsten aus dem Kalender streichen möchte – zumindest beruflich! Heute morgen stehe ich mit dem Gedanken auf, heute 2 Termine anfahren zu dürfen. Einer um 14Uhr, der andere um 17Uhr. Beide etwa 200km von mir entfernt. Ich lese mir also die Vorgänge durch – der erste scheint sehr interessant zu sein, der zweite… naja.

Gegen Mittag rufe ich beim ersten Interessenten an, um zu hören, ob es bei dem Termin bleibt – natürlich nicht: “Schön dass sie anrufen, ich hätte es sowieso vergessen. Tut mir leid.” Super. Nun hoffe ich, dass der zweite Termin auch ausfällt, damit ich nicht wegen eines Termins die 200km fahren muss. Natürlich findet dieser Termin dann doch statt.

Um 14:30Uhr mache ich mich auf den Weg gen Osten. Das Wetter ist gut, der Tank leer – deshalb noch schnell volltanken. Um 16:15Uhr erreichte ich mein Ziel, also eine 3/4h zu früh. Nun rufe ich den Interessenten noch einmal an, ob er evtl. auch etwas früher Zeit hat – klar, in 15 Minuten könnte ich kommen. Vor Ort angekommen, werde ich in ein kleines, verrauchtes Büro geführt. Noch bevor ich den Vorführrechner aufbauen kann, fragt mich der Interessent: “Was kostet eigentlich eure Software? Neulich war jemand hier, der wollte 1500€ für die Handwerker -Software. Das war mir viel zu teuer. Ich bin nicht bereit, mehrere Hundert Euro für eine Software auszugeben – auch wenn sie noch so gut ist!” OK, also den Reißverschluss der Laptoptasche schnell wieder zu und fluchtbereit machen. “Naja, bei uns kostet die kleinste Lösung so an die 2500€” – höre ich mich sagen. Dann fasele ich etwas von 2 Stunden Anfahrt und Zeitverschwendung und so weiter. Bloß weg hier. Ich bekomme Kopfschmerzen.

5 Minuten später sitze ich wieder im Auto. Im Supermarkt um die Ecke hole ich mir aus Frust eine Tüte (light) Chips und frisch gepressten Orangensaft. Dann mache ich mich wieder auf, dem Sonnenuntergang entgegen. Zum Glück finde ich noch eine Kopfschmerztablette im Auto.

Morgen um 9Uhr ist der nächste Termin – vielleicht…

Grüße, Martin Muster

Bau Messe München – letzter Tag, Flasche leer

Ende, aus, vorbei! Es hätte nicht eine Stunde länger dauern dürfen. Nachdem ich gestern Abend auf die glorreiche Idee gekommen bin, nun doch mal die Gitarre zu benutzen, um am letzten gemeinsamen Abend für ein wenig Stimmung zu sorgen.

Nach diversen Malen “Country Roads”, “Streets of London” und  “Let it be”, war ich um 2:00Uhr wieder auf dem Zimmer. Zusätzlich hatte mir das Bier und der Obstler auch wieder ziemlich gut geschmeckt – wir hatten ja schliesslich etwas zu feiern (siehe letzten Bericht).

Nach exakt 4:55h klingelte der Wecker meines Handys wieder mal mit “Hakuna Matata”. Klasse. Der erste Gedanke: “Das darf doch wohl nicht wahr sein!” Sollte ich mich einfach wieder umdrehen? Nein, komm: Zähne zusammenbeißen, Aspirin schlucken und ab unter die Dusche. Danach folgte mein neues Standartfrühstück – Brötchen mit Lachs und Kochschinken. Dazu viel Flüssigkeit in Form von Multivitaminsaft – Nachdurst lässt grüßen.

Ich schaffte es tatsächlich, nach einer Tasse Hotel -Kaffee (bah…), mich ins Auto auf den Beifahrersitz zu schleppen. Mein Kopf fühlte sich immer noch an wie mit Beton gefüllt.

Auf der Messe angekommen baute ich meinen Vorführrechner auf (schön in der Ecke) und fing an ein wenig herumzuspielen. Die Lust auf Kundenkontakte fehlte irgendwie gänzlich. Leider schleppten die Hostessen dann doch plötzlich von irgendwoher ein paar potenzielle Kunden ran. Völlig neben der Spur begann ich herumzustammeln, fing mich dann aber wieder. Mitten im Gespräch klingelte mein Handy: Eine Kundin wollte mir nur mitteilen, sie hätte den Auftrag unterschrieben und an meine Adresse gemailt! Zack, da war sie wieder, meine Motivation 🙂

Nachdem ich den ersten Interessenten als uninteressant abgewimmelt hatte, stellte ich unseren Kaffeeautomat so ein, dass er mir die Essenz aus 2 normalen Tassen in eine kleine Espressotasse brüht – mit Erfolg! Total aufgedreht stürzte ich mich auf die vorbeilaufenden Messebesucher.

Gegen Mittag hatte ich eine nette Präsentation, bei der ich nach 20 Minuten Gespräch herausfand, dass diese Leute schon unsere Software haben und nur die Gelegenheit für eine kostenlose Schulung ausgenutzt hatten. Solch eine Frechheit muss bestraft werden, dachte ich mir: “Kennen sie schon unser neues Modul: Fotoaufmaß?” – und ZACK – verkauft 🙂 So macht man das.

Seelisch war für mich jetzt Feierabend. Die Messe zog sich noch bis 17Uhr. Dann noch schnell ein wenig zusammenräumen, Kisten zum Auto und weg. Die meisten Kollegen sind schon heute nach Hause, doch den Stress wollen wir uns nicht antun. Nach dem Frühstück morgen werden wir die Heimreise antreten.

Grüße, euer Mattin

Bau Messe München – Erfolg auf ganzer Linie

Ha, geht doch! Endlich ernten wir die Früchte, die wir über Tage hinweg gesät haben. Bereits um fünf vor neun, also noch vor Start der Messe, hatte ich den ersten fetten Auftrag in der Tasche. Ein Kunde berichtete mir am Handy, er habe den Auftrag unterschrieben und zur Firma gefaxt. Spontane Gänsehaut machte sich breit. Ca. 10 Minuten später kam der 2. erfreuliche Anruf. So sollte jeder Tag beginnen.

Eigentlich hätte ich jetzt schon wieder nach Hause ins Hotel fahren können – um 10 nach 9. Der Tag brachte mir dann aber noch 2 weitere kleine Abschlüsse ein – auch Kleinvieh macht ja bekanntlich Mist. Auch andere meiner Kollegen hatten ähnliche Erfolge. Die restliche Sahne schöpfen wir morgen noch ab.

Das schönste Verkaufsgespräch hat heute etwa 3 Minuten gedauert: Ein Bestandskunde aus Österreich kam zu mir und wollte nur kurz berichten, dass sie die Software schon lange einsetzen und sehr zufrieden sind. Ich hab ihm dann schnell noch einen weiteren Arbeitsplatz aufgeschwatzt und im Eiltempo das Formular ausgefüllt, denn er musste ja in 3 Minuten am Bus sein – aber die 10% Messerabatt wollte er ja auch nicht verschenken. So schnell habe ich noch nie von Hand geschrieben.

Insgesamt fängt die die ganze Truppe langsam an rumzuspinnen. Der Lagerkoller macht sich breit. Jeder hat so seine 20 Minuten, wo er (oder sie) völlig am Rad dreht. Da wird rumgeblödelt oder rumgekaspert, faul Kaffee getrunken oder erstmal mit den Hostessen geflirtet. Bin mal auf morgen gespannt.

Der letzte Auftrag wurde übrigens noch nach Messeschluss unterzeichnet. Interessant ist, dass nicht nur ich im Verkaufsgespräch ab einem gewissen Zeitpunkt – wenn klar ist, dass es zur Unterschrift kommt – ein inneres Grinsen entwickle. Dieses Phänomen konnte ich heute auch bei anderen Kollegen gut beobachten. Obwohl die Minen unverändert sehr neutral aussehen – zumindest nach außen – erkennt man mit geschultem Blick bereits die innere Freude, die fast herausplatzt. Ist der Abschluss getan und der Neukunde ist weg, kommt es dann plötzlich raus. Die Ausbrüche sind sehr unterschiedlich: Der eine grinst in sich rein und verschwindet erstmal für 10 Minuten, ein anderer rennt erstmal herum und erzählt jedem von seinem Erfolg und wieder andere springen vor Freude gar in die Luft oder vollführen Freudentänze. Eine beliebte Geste ist die vom Bowling bekannte “STRIKE!” Bewegung. An den Nachbarständen der Mitbewerber kann man dann immer lange Gesichter erkennen.

So, heute wird sich belohnt. Mal sehen, was die Hotelküche so hergibt. Da ich ja die letzten zwei Tage mit jeweils nur einem Weissbier ausgekommen bin, habe ich auch da einiges nachzuholen. Der Obstler ist übrigens auch sehr gut hier.

Servus, der Mattin

Bau Messe München – Donnerstag

Oh man… da haben heute tatsächlich einige unserer Kollegen fette Aufträge an Land gezogen! Leider gehörte ich nicht dazu. Ich konnte viele interessante und vielleicht erfolgsversprechende Gespäche führen, aber von Gesprächen wird man bekanntlich nicht satt!

Apropos satt: Heute gibts zur Strafe nur ne Pizza, sonst nix! Wat muss das muss.

Ansonsten lief es heute ähnlich wie gestern, außer dass wir die Hostessen von den ersten drei Tagen gegen neue ausgetauscht haben. Das war eine weise Entscheidung, denn die aktuellen Mädels haben es wesentlich besser raus, die richtigen Interessenten anzugraben.

Morgen werde ich dann mal alle meine Messeinteressenten anrufen und mal nachhören, wie so die Lage ist. Vielleicht springt da ja noch der ein oder andere Auftrag dabei raus. Wäre zumindest schön.

Das beste Gespräch heute hatte ich ziemlich zum Schluss. Ein Angestellter einer größeren Elektrofirma war vom Chef zur Messe geschickt worden, mit dem Auftrag, sich für eine neue Software zu interessieren. Er geriet ausgerechnet an mich 🙂 Er meinte, er hätte so um die 20.000€ für eine Umstellung freigemacht. Auf die Nachfrage, um wieviele Arbeitsplätze es sich handle, sagte er “Fünf”. Daraufhin meinte ich:”Wie wollen sie das denn machen, mit 20.000€?” “Warum, ist das zu wenig?” meinte er – “Nein, viel zu viel”, sagte ich. Die anschliessende Präsentation gefiel wohl auch sehr gut. Ich werde diese Firma nach der Messe mal besuchen fahren – auf einen Kaffe… hehe…

So, ich glaub mein Magen meldet nun Hunger. Ich werde die Pizza “Toni” mit Schinken, Rucola und Parmesan nehmen. Die sah gestern so toll aus.

Grüße, Mattin aus München

PS: Schöne Grüße vom Dennis

Bau Messe München – Bergfest

So, Mittwoch Abend – die Hälfte ist rum. Tendenziell war der Tag auf der Baumesse gut. Wenn es morgen weiterhin nochmal besser wird, wir es ein spitzen -Tag! Einige Kollegen konnten heute sogar reelle Aufträge verzeichnen. Ich persönlich konnte leider nur Aufträge vorbereiten, die dann vielleicht noch gegen Ende der Woche entschieden werden.

Gestern Abend bin ich übrigens wesentlich früher ins Bett gegangen als die Tage zuvor – musste aber heute Morgen mit Schrecken feststellen, dass ich noch müder war als die anderen Tage. Wenn das so weiter geht, prost Mahlzeit!

Hier habe ich mal eine nette Impression vom Rückweg (leider unscharf – ich brauche ein neues Handy!!!):

15 Außendienstler mit dem Laptopkoffer von Dell laufen hintereinander her durch die Messehallen zum Ausgang. Schade, dass mein Handy das nur so schlecht eingefangen hat. Der Anblick sorgte schon für manches Schmunzeln bei umherstehenden Ausstellern.

Ich habe versprochen, den Christof mal in diesem Blog zu erwähnen – also Christof: Ich grüße dich, schreib mir mal ein Kommentar!

Gleich gehts wieder nach unten, denn heute gibt es Schweinshaxe mit Knödeln und Kraut! Das haben wir gestern extra vorbestellt. Mehr gibts heute nicht zu vermelden. Morgen hoffentlich wieder mehr.

Servus, Mattin

Bau Messe München – Der Dienstag…

Ach du meine Güte…was für ein Tag. Noch so einer und… ja was eigentlich? Was kann ich dann tun? Ich sehe schon, ich habe gar keine andere Wahl – es muss einfach besser werden.

Was war los? Ich fange mal etwas früher an, nämlich gestern Abend:

Nachdem ich den gestrigen Bericht online gestellt hatte, machte ich mich auf den Weg zum gemeinsamen Essen auf Firmenkosten. Es gab zunächst:

Mozzarella mit Tomate… (hiermit grüße ich meine Frau 🙂 ) und danach noch:

…den Grillteller. Hmmmmmm…..

Nach dem Essen folgten 3, 4, 5 (keine Ahnung) Weißbier und noch den einen oder anderen Obstler. Was soll das noch geben. Gegen 00:30Uhr entdeckten wir das Klavier, das im Wirtsraum in der Ecke stand. Leider war es so dermaßen verstimmt, dass es sicherlich die doppelte Alkoholmenge benötigt hätte, um damit spielen zu können. Um 2:00Uhr schaltete ich das Licht in meinem Hotelzimmer aus.

7:00Uhr: Der Wecker (mein Handy) weckt mich mit “Hakuna Matata”. Ich springe unter die Dusche und stehe um halb 8 wieder unten im Gastraum, wo es noch vor kurzem sehr lustig war. Zum Frühstück gab es Rührei mit Lachs (schon wieder Lachs…).

Wir waren heute Morgen extra ein paar Minuten eher losgefahren, um einen Parkplatz näher am Halleneingang der Messe zu bekommen – mit Erfolg. Am Messestand angekommen begann gleich das große Aufbauen. Heute waren wesentlich mehr Kundenkontakte zu verzeichnen, als gestern (etwa drei Mal so viel), doch das Ergebnis war…. Null, nix, nada, niente…. Woran es gelegen hat? Offiziell vielleicht an  der Mentalität der anwesenden Interessenten – inoffiziell vielleicht am Weißbier?

Leicht bis mäßig deprimiert machten wir uns um punkt 18Uhr wieder auf den Weg zum Hotel. Ich denke, wir werden uns gleich wieder alle zum Essen treffen – und Weißbier trinken! Zur Abwechslung benutzen wir aber heute die Gitarre und nicht das verstimmte Klavier!

Bis  morgen dann, euer Mattin

Bau Messe München – Tag der Eröffnung

Moin, Mattin hier (oder besser – Servus!)

Heute war der erste Tag der münchener Bau Messe. Das Frühstück im Hotel war ganz gut. Es gab sogar Lachs. Dennis würde sich jetzt wieder freuen – wegen der Omega 3 Fettsäure und dem Vollkornbrot, naja, egal (wo ist der eigentlich? Kaum sind wa in München, ist nix mehr von dem zu hören… tststs).

Um ca. 8:45Uhr waren wir gesammelt an dem Messegelände. Der Weg zur Messehalle war ziemlich weit und vorallem sehr kalt. Der Atem fror im Auto von innen an den Scheiben und bildete Eisblumen…

Am Messestand angekommen suchten wir uns alle unseren “besten” Platz an dem riesigen Messestand und bauten unsere Vorführcomputer auf.

Etwa um 10Uhr trudelten die ersten Kunden ein, die sich zufällig oder aus Versehen in die Softwarehalle verirrt hatten. Die Messehostessen, die wir extra zum Kunden ködern engagiert hatten, haben ganz gute Dienste geleistet. Allerdings war unser englischsprachiger Kollege ganz schnell mit potentiellen Kunden aus fernen Ländern, wie Iran, umzingelt. Die restlichen 14 Kollegen, die offiziell nur deutsch beherrschten, hatten weiterhin noch nicht viel zu tun.

Als nach dem Mittag weiterhin nur sehr wenig Kundenkontakte zu vermelden waren, vertrösteten wir uns mit der weitläufigen Ausrede: “Es ist Montag. Zum Wochenende wird es sicher besser!” Hoffen wir es. Zum Ende hin konnten sogar noch ein paar wenige Aufträge geschrieben werden. Alles in Allem ein guter Start in die Messewoche. Allerdings machten sich auch die 3 Weißbier vom Vorabend bemerkbar. Dank einer guten Kaffeemaschine jedoch kein Problem.

Punkt 18Uhr waren alle Vorführrechner zusammengepackt. Kurz vor 19Uhr trafen wir wieder im Hotel ein. Wir verabredeten uns für 19:30Uhr zum gemeinsamen Essen im hauseigenen Restaurant – heute mal auf Firmenkosten… 🙂

Es ist jetzt ungefähr 19:25Uhr – ich werde mich jetzt noch schnell umziehen und dann ab zum Essen. Ein paar Weißbier dürfen es dann auch noch sein. Bis morgen dann…

Mattin

Bau Messe München – Der Anreisetag

Hallo

Ich bins – der Martin – Martin Muster. Ihr kennt mich schon unter dem Namen “Herr M”, denn der Dennis hat schonmal über mich geschrieben. Ab heute erzähle ich euch eine Woche lang über die Erlebnisse eines Handelsvertreters auf der Bau Messe in München.

Los ging es heute um 11Uhr. Nachdem ich schon seit mehreren Tagen alle Sachen für die Fahrt zusammen gesammelt, weiße Hemden gekauft (brauche 6 Stück, hatte nur 3), Verpflegung besorgt und ToDo Listen abgearbeitet hatte, stieg ich ins Auto in Richtung Wuppertal ein. Dort sollte ich noch einen englischen Kollegen aufgabeln. Es stellte sich heraus, dass dieser Kollege kein Wort deutsch sprach. Also – Hirn einschalten und Smalltalk auf englisch. Klappte wider erwartend ganz gut.

Nächste Station: 13Uhr, Wermelskirchen, Autowechsel. Ab jetzt war ich nur noch Beifahrer. Zu dritt fuhren wir nun südwärts. Da wir uns so einiges zu erzählen hatten, waren ganz schnell 260km hinter uns und wir erreichten den Odenwald.

Hier machten wir bei einem weiteren Kollegen einen kurzen Kaffeestop und fuhren nach der Stärkung zu viert weiter, unserem Ziel entgegen.

Ich setzte mich nun auf die Rückbank und testete in der nächsten Zeit ausgiebig die Vor- und Nachteile mobilen Internets. Direkt im Odenwald war an mobiles Surfen noch nicht zu denken. Je weiter wir jedoch in Richtung München fuhren, wurde die Verbindung besser. Chatten mit 4 Personen gleichzeitig – kein Problem. Informationen von Google besorgen? Auch kein Thema. Youtube? Nö! Der Internet -Videodienst streikte auf der gesamten Fahrt. Macht aber nix – im Hotel wird es bestimmt klappen.

19:30Uhr: Endlich sind wir da! Der Magen an den Schuhsohlen, erreichen wir unser Gasthof, in der Nähe des münchener Messegeländes. Nun noch schnell den Schlüssel geholt, die Sachen aufs Zimmer und dann runter in den Gasthof. Jetzt haben wir uns aber mal ein schönes, original bayrisches Weißbier verdient:

Dieses Weißbier und die anderen 2 Folgenden waren mit Abstand die besten, die ich je getrunken habe. Das Schnitzel war natürlich auch gut.

Nach einiger Zeit waren alle Vertriebler eingetrudelt. Ich mache mich nach ein wenig Organisatorischem und Fachsimpelei auf mein Zimmer.

Für heute soll es erstmal reichen. Ein paar Minuten fernsehen und mit dem hauseigenen (kostenlosen) WLAN surfen, dann ins Bett.

Ach ja: Das Hotel kostet sonst pro Nacht 50€. Zur Messe kostet das Zimmer 85€ – mit Frühstück und WLAN…

Bis morgen… Mattin

Aus dem Leben eines Handelsvertreters – Folge 2

16Uhr: Herr M hat Feierabend (falls jetzt niemand mehr anruft). Um 8Uhr fing der Tag des Handelsvertreters im Büro an. Mails kontrollieren und bearbeiten, 2-3 Kunden anrufen, Angebote nachfassen und heutige Vorgänge vorbereiten.

Plötzlich Handy, SMS. Terminabsage des Nachmittagstermins wegen irgendwas unwichtigem – klar mit ihm kann man es ja machen. Aber ist ja auch nicht ganz so schlimm, denn er hat auch so noch genug zu tun.

Er macht sich auf den Weg. Erster Stop nach 10 Minuten: Bäcker. Zur Abwechslung (und wegen der guten Vorsätze) nimmt Herr M heute mal kein Schlemmerbrötchen (überbackenes Käsebrötchen, belegt mit Kochschinken, Käse, Salat, Tomate, Gurke, Ei und fett Remoulade) sondern entscheidet sich für ein Roggenbrötchen mit Käse.

Die Fahrt des 20km entfernten Termins kann er jetzt noch locker erreichen – wenn da nicht diese Sommerreifenschleicher vor ihm wären. Mit 40kmh auf der Landstraße (100 erlaubt!). Dabei sind die Straßen doch einwandfrei geräumt. Überholen geht nicht, da auf der gesamten Straße Überholverbot herrscht.

10:01Uhr: Herr M erreicht sein Ziel in einer Wohnsiedlung. Von geräumtem Schnee keine Spur. Er versucht also in 50cm Schneetiefe am Straßenrand einen Parkplatz zu erwischen. Dank langer Berufserfahrung kein Problem. Nun noch den Vorführlaptop aus dem Kofferraum gewuchtet – Mist, Schnee im Schuh, alles nass.

Jetzt aber schnell die richtige Klingel gesucht. Ein freundlicher, russischer Maler öffnet die Tür. Er geleitet Herr M, mitsamt seiner Frau, in sein “Büro” (Garage mit PC Arbeitsplatz). Die Temperatur war, trotz -14°C Außentemperatur, deutlich über Null! Mit zusätzlichem Elektroradiator und Heizlüfter ging es dann nach kurzer Zeit.

Schnell dem PC aufgebaut und mit Smalltalk das Verkaufsgespräch begonnen. Nach kurzer Zeit steht fest – hier ist heute mal wieder ein Abschluss fällig! Nach etwa 1,5h Vorführung sind sie quasi durch. Nun folgt nur noch der letzte und entscheidende Punkt: Die Preisverhandlung. Den Sieg so gut wie in der Tasche, hat Herr M schon wieder dieses innere Grinsen aufgelegt. In diesem Moment kommt der Partner (GBr) in die Garage. Mit 2 oder 3 gekonnten Fragen, bringt er die ganze Situation zum Kippen. Es kostet den routinierten Verkäufer Herr M sein ganzes Geschick, in den folgenden 2 Stunden die Situation noch zu retten.

Ergebnis der letzten 3,5h: Nasse Socken, Koffeinvergiftung, eine bis zum Rand gefüllte Blase und ein Handwerkertrio, welches noch mal “ne Nacht drüber schlafen” muss.

Zurück zum Auto. Den Laptop (wie gesagt: 22″, 10 Kilogramm plus Zubehör) wieder zurück in den Kofferraum. Nun ist der zweite Socken auch noch nass.

Da er nun keine Termine mehr hat, kann er sich um andere Dinge kümmern. Für einen Kunden hat er noch einen PC beim Händler seines Vertrauens bauen lassen. Herr M kümmert sich nämlich auch um kleinere Firmen und deren PCs und Netzwerke. 35km über die Autobahn und schon ist er am Ziel. Der PC ist fertig. Da Herr M nächste Woche nach München auf die “Bau” Messe muss, kauft er sich noch schnell ein kabelloses Headset von Logitech (Logitech ClearChat Wireless) und für seine Frau ne Webcam um in der Woche mit Zuhause in Kontakt zu bleiben.

Jetzt geht es ab nach Hause, denn es müssen noch ein Besuchsbericht geschrieben und ein Angebot angefordert werden. Außerdem will das Headset und die Kamera ja ausprobiert werden… Herr M bat mich, bei Gelegenheit mal einen Bericht über das neue Headset zu schreiben. Das werde ich dann auch bald mal tun. Vielleicht wenn Herr M in München ist – ich werde ihn nämlich begleiten.

Viele Grüße, Dennis