Genauer hingesehn: Aldi Medion Notebook Akoya P7610

Seit gestern ist es (oder war es) in den Läden, das

Medion Akoya P7610 Notebook

Für 699€ war es genau so schnell vergriffen, wie eh und je, wenn Aldi ein gutes Angebot herausbringt. Ich habe mir das Gerät anhand der Daten einmal genauer angesehen:

17″ TFT Widescreen Display: Wenn der Laptop als Desktop Ersatz dienen soll, eine gute Wahl. Ansonsten steh eich bei einem rein mobilen Gerät für unterwegs eher auf kleinere Bildschirme. ich nutze persönlich einen 10″ von Asus und bin sehr zufrieden.

Intel Pentium T3400 Prozessor: Dieser Prozessor sorgt für Leistung, aber leider auch für hohen Stromverbrauch. Er wird mit 35W im Durchschnitt angegeben. Das wird dem Akku nicht gefallen.

NVIDIA GeForce 9500M GS: Gute Grafikkarte, die wohl auch einige neuere Spiele mit ihren 512MB Speicher spielbar macht. Die Grafikkarte bietet ebenso einen HDMI Anschluss. Somit können Videos auf einem geeigneten Fernsehgerät in bester Qualität wiedergegeben werden.

320GB Festplatte: Speicherplatz wird immer günstiger. Die 320GB werden wohl für den Normalverbraucher dicke ausreichen.

BluRay Laufwerk: Achtung – kein BluRay Brenner! Dieses Laufwerk liest die BluRay Disks nur, brennt aber DVDs und CDs.

Anschlüsse: Das Notebook verfügt über alle üblichen Anschlüsse, wie LAN (nur 100MBit, noch kein Gigabit), WLAN (bis 300Mbit), 6 Kanal Audio und einen Multikartenleser.

Software: Geliefert wird das Gerät mit Vista Home Premium (gut) und einem Softwarepaket, welches zum Leidwesen aller versierten Benutzer wohl schon komplett installiert sein dürfte. Besonders die Testversionen von Office und der Antivirussoftware “Bullgard” nerven mich immer wieder bei solchen Geräten.

Weitere Besonderheiten: Aldi wirbt mit dem 9 -Zellen -Akku. Diesen wird das Notebook aber auch dringend notwendig haben, bei dieser Ausstattung. Bei der Tastatur fällt mir noch der integrierte Nummernblock auf. Daran sieht man mal, wie groß das mobile Gerät eigentlich ist.

Wer sollte dieses Notebook kaufen?
Wer im Moment gerade überlegt, sich einen neuen PC zu kaufen, viel Zuhause am PC sitzt, aber auch ab und an mal mobil (z.B. im Garten oder im Urlaub) das Gerät nutzen will, für den ist dieser Laptop sicher ein fairer Deal. Jeder, der ein mobiles Gerät sucht, sollte sich eher nach etwas kleinerem umsehen. Alles in allem haut dieses Angebot mich nicht von den Socken, ist aber auch nicht überteuert.

Clevercard – neue Werbespielerei der Post

Vor ein paar Tagen bekam ich eine interessante Werbung von der Deutschen Post AG. Seitdem mich die Post als Firmenkunden kennt, da ich einmal Briefumschläge dort bestellt habe, schicken die nun ständig Kataloge und Eigenwerbung – der reinste SPAM! Diese Werbung interessierte mich jedoch:
Man konnte bei der Post kostenlos ein kleines Gerät bestellen, mit dem es in Zukunft im Internet viele Schnäppchen zu holen gäbe.

Nun bin ich von Natur aus nicht so der Schnäppchenjäger, sondern kenne als Vertriebsmensch – im Gegensatz zu vielen Anderen – sehr wohl die Gründe und auch Hintergründe zu den Schnäppchen, Angeboten, Bonus- und Rabattkarten. Trotzdem interessierte mich die Technik, die dahinter stecken sollte.

Nach genauer Prüfung auf Fußschlingen und versteckte Kosten bestellte ich mit der beiliegenden Postkarte (bereits vorfrankiert) das besagte Clevercard -Gerät.

Heute war es nun soweit – ein kleines, gelbes Paket lag bei meiner Post. Neugierig öffnete ich das Paket. Der Inhalt (siehe Foto): Das Clevercard -Gerät und ein paar Clevercards. Dazu noch eine simple Anleitung a la einstöpseln und loslegen.

Zum Gerät:

Das Clevercard Gerät sieht aus wie ein Chipkartenleser und besitzt ein USB Kabel. Auf der Unterseite steht “iP reader, printed systems, made in china”. Eine erste Recherche ergab, dass es sich bei der Firma “printed systems” um ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Chemnitz handelt. Die Produkte: Papierkarten mit innenliegendem Datenspeicher aus Kunststoff (Near Field – Intelligent Paper tag) und die dazugehörigen Lesegeräte. Die Post hat (laut Angaben von printed systems) eine halbe Million Geräte bestellt.

Die Technik:

Der IP Reader wird vom Betriebssystem sofort ohne weitere Treibersuche erkannt und installiert (getestet unter Win XP und Vista). Beim einstecken einer Clevercard wird ein Befehl ausgelöst (kurz erscheint das “Ausführen” Fenster, in welches ein Befehl eingetragen wird) und es öffnet sich ein Browser mit der entsprechenden Internetseite. Manche Seiten sind auch ohne Clevercards zugänglich, andere sind sogenannte “Deeplinks”, die man auf normalem Wege – also ohne Card, nur durch Links – nicht erreichen würde. Die Firma nennt es einen “haptischen Zugang zum Internet” – netter Ausdruck. Weitere technische Details erfährt man auf der Internetseite von printed systems. Infos über das Clevercard System an sich erteilt die Post z.B. unter 01802/130506 (6ct je angefangene Minute).

Zu den Karten:

Mit im Paket lagen folgende Karten:
– yourcha (Karriereplatform) – Card Angebot nicht näher benannt
– Nestle – kostenloser Ernährungsplan und Produktcoupons zum Ausdrucken
– you music – kostenloser Musikdownload
– Neckermann – exklusives Geschenk bei Bestellung
– daydreams holidaybox – Urlaubskataloge
– unicef – Spendenseite

Pro Karte zahlt die werbende Firma ab 17ct aufwärts – Tracking und Adressmaterial inclusive.

Fazit:

Tolle Idee mit viel Potential. Bisher sind die angebotenen Clevercards jedoch noch kein Anreiz um die beworbenen Produkte zu kaufen oder zu konsumieren. Da müssen sich die Firmen noch ein wenig mehr einfallen lassen. Besonders die Technik, die hier zum Einsatz kommt (Datenspeicher im Papier) wird sicherlich noch viele tolle Anwendungen finden. Im Moment ist die Clevercard nicht viel mehr, als eine neue Methode, um an 500.000 Adressen kosumwilliger Menschen zu gelangen und diese für gutes Geld weiterzuvertreiben. Ein wenig Bauchschmerzen bekomme ich, wenn die Post beim Thema “Anbieter -Benefit” mit der “Gewinnung wertvoller Nutzungsdaten” und “Tracking” wirbt. Da kann ich auch gleich eine Gewinnspielkarte durch den Fensterschlitz eines Porsche 911 vor meinem Möbeldiscounter stecken…

Bin mal gespannt, wann ich die nächste Ladung Clevercards bekomme oder was mich sonst so an SPAM erwartet. Ich halte euch auf dem Laufenden, wenn es etwas Neues zu melden gibt.

Grüße, Dennis