Aquarium mit externem Filterbecken

Da ich nun schon des Öfteren gefragt wurde, wie mein Aquarium mit Filterbecken so funktioniert, hier nun mal eine Anleitung, damit nicht jeder die selben Fehler machen muss, wie ich.

Ziel dieser Übung ist es, ein externes Filterbecken unter dem eigentlichen Aquarium zu betreiben, um einen Großteil der Technik darin verschwinden zu lassen.

Voraussetzung: Im Hauptbecken müssen 2 Bohrungen in den Boden gemacht werden. Diese macht euch ein Glaser oder ein freundlicher Fachhändler gegen eine kleine Gebühr – oder ihr kauft es gleich fertig so! Der Bereich mit den Bohrungen wird mit Glas vom Rest des Beckens abgetrennt (bis etwa 5cm unter Beckenrand).

In die Bohrungen klebt man nun jeweils eine Tankdurchführung. Die Klebeverbindung muss wirklich gut sauber sein, denn wenn es hier undicht wird, könnt ihr das gesamte Aquarium stillegen. Ich habe zur Vorsicht noch Aquarien -Silikon drumherum gemacht.

In eines der Bohrungen klebt ihr ein PVC -Rohr, welches genau so hoch sein muss, wie der Wasserspiegel später. Ihr könnt dazu auch den oberen Teil des Rohres durch ein Verbindungsstück ersetzen, denn dann kann man den Wasserstand noch 1-2cm regulieren. Dieses Rohr dient später als Oberflächenabzug. Das Wasser läuft von hier aus direkt in das Filterbecken (durch weitere PC Rohre).
In die andere Tankdurchführung klebt ihr einen Filterkorb – auch aus PVC. Diesen bekommt ihr auch im Fachhandel, wo es auch die anderen PVC Rohre fürs Aquarium gibt. An diese Leitung müsst ihr unbedingt einen Kugelhahn anbringen. Somit könnt ihr regulieren, wieviel Wasser durch welches Rohr fließt. Ihr könnt damit ein “Schlürfen” oder “Gluckern” verhindern.

Ablauf1 Kugelhahn

Einmal im Filterbecken angekommen, wird das Wasser nun durch mehrere Kammern einer mechanischen und biologischen Filterung unterzogen. Eine Pumpe fördert danach das Wasser vom Filterbecken wieder hoch ins Aquarium. Den Aufbau eines Filterbeckens widme ich einen extra Bericht!

Filterbecken

Der Clou: Es läuft nur immer genau so viel Wasser über den Ablauf ins Filterbecken, wie die Pumpe hochpumpt. Damit hat das Aquarium einen exakt immer gleich hohen Wasserstand. Man muss also darauf achten, dass verdunstetes Wasser im Filterbecken regelmäßig aufzufüllen ist, denn sonst liegen die Filtermaterialien bald trocken oder die Pumpe zieht Luft.

ACHTUNG: Damit es beim Stromausfall nicht zur Überschwemmung kommt, sollte man 2 Dinge beachten:

1.) In das Rohr, durch welches die Pumpe das gefilterte Wasser ins Aquarium pumpt, bohrt man ein 1mm dickes Loch – knapp unter die Wasseroberfläche. Dieses verhindert ein Zurücklaufen von Wasser, falls mal die Pumpe ausfällt. Durch das Loch wird Luft gezogen und der Rücklauf bricht ab (TESTEN!!! Falls es nicht geht, Loch größer bohren, oder 2 Löcher rein).
2.) Das Filterbecken muss immer genau so viel Reserve haben, dass es bei einem Stromausfall nicht überläuft. Es fließt nämlich noch das Wasser aus dem Schacht mit den Bohrungen nach und auch auf der Druckseite kommen noch ein paar Liter. Bitte testet das, bevor es in eurer Abwesenheit irgendwann einfach so passiert.

Dieses System ist sowohl für Süßwasser als auch für Salzwasseraquarien geeignet (bei Salzwasser natürlich anstatt Filtermedien nur die Eiweißabschäumung unten rein).

Hier nun noch ein Trick, damit einem nicht die ganzen Fische durch den Ablauf schwimmen:

P1120496 P1120497 P1120500

Ich habe einfach einen Filterblock angepasst und dieser wird genau bis zur Wasseroberfläche in dem Ablaufschacht angebracht.

Noch Fragen? Immer her damit 🙂

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Grüße, Dennis

Aufbau eines Meerwasseraquariums (Gastbeitrag)

Hallo Leute…

Ich bin der Sebastian 28 Jahre alt, Anfang des Jahres nach Dortmund gezogen und habe den Entschluss gefasst ein Meerwasseraquarium einzurichten.

Der Gedanke an ein Meerwasserbecken kam zum ersten Mal im letzten Jahr, während meines Aufenthaltes auf Gomera (kanarische Inseln) zustande. Meine Freundin und ich waren dort für 16 Tage, und da wir direkt am Meer hausten, stand täglich schnorcheln auf dem Programm. Es war so fantastisch! Diese Artenvielfalt, bei jedem Schnorchelgang wurde wieder was Neues entdeckt. Meine Freundin war so fasziniert dass Sie zu mir sagte dass Sie sowas auch zuhause haben möchte. Wir wollten am Ende des Jahres zusammen ziehen und da kam mir der Gedanke, ein Meerwasseraquarium aufzubauen. Früher – vor meinem Studium – hatte ich bereits jahrelange Erfahrungen mit Süßwasseraquarien. Und ich hatte schon von meiner Freundin die “Genehmigung” wieder ein Aquarium in der neuen, gemeinsammen Wohnung aufzubauen. Nun, und da ließen sich doch scheinbar beide Wünsche – der von meiner Freundin und der von mir – am besten zusammenlegen.

Ich habe in den letzten drei Wochen den Unterschrank für mein Becken zusammengezimmert. Da ich keine Lust (okay vorallem keine Kohle) für einen tollen, neuen und superstabilen Unterschrank besaß, musste mein Sidebord im Wohnzimmer dran glauben. ich besorgte mir im Baumarkt Kanthölzer, Winkel und Schrauben und verstärkte das Ding, bis ich glaubte es sei in der Lage die geschätzten 700kg Gewicht zu tragen. Wir werden sehen. 🙂

Ich werde in den nächsten Tagen mehr berichten.

Schönen Abend noch

 

15.03.2009

Ja, ich weiß, ich wollte mich früher melden und berichten.. doch ein Urlaub kam dazwischen und verzögerte alles. Aber ohne weitere Entschuldigungen fahre ich jetzt fort:

Was ist passiert? Ich habe nach der Fertigstellung meines Unterschrankes das Becken aufgestellt. Dann habe ich aus dem Zoogeschäft Riffgestein gekauft. Das sind importierte Steine aus natürlichen Riffen die jedoch nicht mit Korallen oder Ähnlichem bewachsen sind. für mein 430 liter Aquarium habe ich etwa 30kg Gestein benötigt. Pro kilo kostete das Zeug 6 Euro, also hab ich etwa 180 Euro nur für ein paar Steine da gelassen, heia heia. Zusätzlich habe ich dann noch speziellen Kleber gekauft, mit denen sich die einzelnen Steine zu einem Riffaufbau verkleben ließen. Das Anfertigen dieses Aufbaus nahm etwa einen Tag in Anspruch. Der Riffaufbau wurde im Aquarium auf eine mit Silikon eingeklebte Acrylglasplatte gesetzt. Dann war es soweit, das Wasser konnte ins Becken. Um das Salzwasser herzustellen brauchte ich spezielles Salz aus dem Zoogeschäft. Nach der Packungsanleitung habe ich die erforderliche Menge Salz in einem Eimer mit der entsprechenden Menge Wasser angemischt und dann Eimer für Eimer vom Bad ins Aquarium gebracht. Auf eine Osmoseanlage habe ich verzichtet, ich habe beim Wasserwerk die Wasserwerte eingesehen und denke die sind ok.

Nachdem ich etliche Male vom Bad ins Wohnzimmer gelaufen bin und Eimer für Eimer angemischt und ins Becken gekippt habe, war es nun endlich geschafft, das Becken war voll mit Wasser. Dann schaltete ich die Technik hinzu.

Eiweißabschäumer: Sera marin Protein skimmer 400 HD, zum einhängen am Aquariumrand, da mein Unterschrank zu eng war um einen Abschäumer aufzunehmen. Außerdem brauchte ich so keine Bohrungen am Aquarium durchführen.

Strömungspumpen: 2 Strömungspumpen von der Fa. Tunze, Typ Nano mit 4500 l/h. Die Pumpen wurden jeweils an den Seitenscheiben gegenüberliegend installiert so dass eine “Kreisströmung” sich im Wasser ausblidete.

Heizung: 2 Heizstäbe a 200 Watt

Beleuchtung: 2 HQI-Strahler a 250 Watt mit 10000Kelvin (Daylight) und 2 blauen T5 Röhren a 54 Watt. Beleuchtungsdauer: 10 Stunden.

Es kann losgehen, Wasser drin, Technik läuft. In den nächsten Tagen werde ich die Wasserwerte aufnehmen.