Was ist wohl gesünder, viel Fleisch essen, oder lieber darauf verzichten?
Immer mehr Menschen bevorzugen heutzutage eine mehr oder weniger vegetarische Lebensweise. Die verschiedenen Spielarten sind dabei sehr groß. Vom reinen Fleischverzicht (sog. Ovo-Lacto-Vegetarier, die nur auf Fleisch verzichten, aber Milchprodukte und Eier weiterhin zu sich nehmen) bis hin zum totalen Verzicht auf alles Tierische – die sogenannten Veganer – gibt es alle Abstufungen. Waren vor 25 Jahren nur etwa 0,6% der Bevölkerung bekennende Vegetarier, so sind es bei heutigen Befragungen schon etwa 10%, die eine mehr oder weniger ausgeprägte vegetarische Lebensweise bevorzugen.
Die Gründe sind unterschiedlicher Natur: Bei Jugendlichen ist es eher eine ethische oder Naturschutzfrage. Bei älteren Menschen steht häufig die Gesundheit im Vordergrund.
Zunächst ein paar Fakten:
Ein sehr hoher Verzehr von fettem Fleisch, wie Bauchfleisch, Wurst, Nackensteak oder Speck, erhöht besonders stark den Cholesterinspiegel durch das große Vorkommen an gesättigten Fettsäuren, führt zu Übergewicht und fördert Herz -Kreislauf Erkrankungen und Gicht.
Auch eine sehr einseitige, vegane Ernährung, ohne viel Abwechslung, kann schnell zu gefährlichen Mangelerscheinungen führen. Besonders wichtig ist dabei Eisen, aber auch die vielen Vitamine und Eiweiße.
Welcher Weg ist nun der richtige?
In unterschiedlichen Studien werden Daten gesammelt, die die unterschiedlichen Ernährungsweisen über längere Zeit auswerten. Da wäre zum Beispiel die EPIC Studie, in der mehr als 500.000 Menschen teilnehmen. Bei der Auswertung der Ergebnisse kam heraus, dass “rotes fleisch”, also kein Geflügel oder Fisch, das Darmkrebs -Risiko erhöhen soll. Fisch dagegen senkt es sogar.
Andere Studien kommen zu dem Ergebnis: Am gesündesten leben Menschen, die nur selten Fleisch essen, sich aber sonst sehr abwechslungsreich ernähren. Vielfleischesser schnitten genauso schlecht ab, wie reine Veganer – aus anderen Gründen zwar, doch mit dem selben Ergebnis: ein kürzeres Leben.
Hintergründe:
Fleisch enthält einige Nährstoffe, wie z.B. Eisen oder B12, die in dieser Form nirgendwo anders vorkommen. Beim Eisen kann man sich als Vegetarier noch aushelfen, indem man spezielle Lebensmittel in den Speiseplan mit aufnimmt. Dazu gehören einige exotische Getreidesorten, wie Hirse, Amaranth oder Quinoa aber auch Blattgemüse und Nüsse. Kombiniert man diese nun in einer Mahlzeit mit Vitamin C – z.B. mit Orangensaft – kann der körper das Eisen auch gut verwerten. Das Vitamin B12 jedoch kommt fast nur in tierischen Lebensmitteln vor. Veganer müssten also zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen um diesen Mangel auszugleichen.
Das Fazit:
Fasst man die vielen Studien sinnvoll zusammen, so kommt man zu folgendem Ergebnis: Am gesündesten lebt, wer sich wie ein Ovo-Lacto-Vegetarier ernährt und evtl. zusätzlich bis zu zwei Mal die Woche Fleisch zu sich nimmt. Empfohlen wird dabei dann allerdings, auf Bio -Produkte und Bio -Fleisch auszuweichen, um möglichst hochwertige Lebensmittel zu sich zu nehmen und den Artenschutz zu fördern.
Na denn, guten Appetit
Dennis