Bericht meiner OP – wieder da!

Wie ihr seht, lebe ich noch. Die OP ist gestern so gut verlaufen, dass ich heute schon wieder entlassen wurde.

Gestern Morgen um 8:00Uhr war die Aufnahme im Krankenhaus. Nachdem ich x Male erklärt habe, dass ich zwar privat versichert, aber kein Anrecht auf Privatleistungen im Krankenhaus habe, verfrachtete man mich doch zunächst auf ein privates Einzelzimmer. Natürlich wollte ich dort nicht bleiben, denn sonst hätte ich später 68€ pro Tag selbst zahlen müssen – zzgl. Chefarztkosten, denn dort käme nur der Chefarzt hin. Mit einem weinenden Auge verließ ich also dieses Zimmer wieder (geräumig, nur ein Bett, Sessel mit Tisch, extra Schreibtisch, Internetanschluss…). Ich habe noch Fotos gemacht, diese poste ich aber später, wenn ich meinen 2. Arm wieder benutzen kann.

So schlecht war mein Standartzimmer dann aber auch nicht. Es war ein Zweibettzimmer, wo aber bislang nur ich der einzige Gast zu sein schien. Es stellte sich aber heraus, dass mein Zimmernachbar schon unterm Skalpel lag. Ich hatte noch genügend Zeit, also packte ich erstmal alle meine Sachen aus. “Alles mit rotem Punkt dürfen sie belegen” sagte die Schwester. Tatsächlich – überall rote Punkte: Am Schrank, am Kleiderhaken, am Regal – überall Klebepunkte.

Nach kurzer Zeit kam eine Schwester mit der ersten Thrombosespritze: “Bitte mal den Bauch frei machen!” Das sei so Vorschrift… naja. Wir sind ja nicht so. Danach wies sie mich auf ein kleines Bündel mit Krankenhauswäsche hin – ein Kittel, einen Einmal -Slip und ein Paket Thrombosestrümpfe – und sagte, ich solle mich gleich mal umziehen. ZUnächst wollte sie mir noch die Schulter rasieren. Danach gab sie mir ein paar Tabletten, die ich schlucken sollte. Es dauerte noch etwa 10 Minuten, dann begannen die Tabletten zu wirken. Entspannt und total beduselt konnte ich die restliche Wartezeit bis zur OP gut überstehen.

Immernoch leicht bedämmert brachte man mich auf die OP Station in den Einleitungsraum. Hier wartete schon ein Zivi darauf mich vollzuquatschen und meine Arme für den Narkosearzt vorzubereiten. Kurze Zeit später kam der Narkosearzt, begrüßte mich und gab mir eine Spritze. Er riss sich noch einen kurzen Witz: “So, wir operieren also gleich ihr linkes Knie…” Haha, witzig. Aber dann war ich weg.

Um ca. 15:00Uhr wachte ich mit einem Kratzen im Hals und einem Geschmack im Mund auf, als hätte ich eine Flasche Desinfektionsmittel getrunken. Dies waren wohl die Nachwirkungen vom Beatmungsschlauch. Ich befand mich bereits auf meinem Zimmer. Eine Schwester sagte mir, dass meine Frau unterwegs sei und dass alles gut gelaufen wäre. Kurz danach schob man auch meinen Zimmernachbarn mit seinem neuen Knie in unser Zimmer. Dieser hatte wohl etwas länger im Aufwachraum gebraucht als ich.

Mein erster Blick fiel natürlich auf meine Schulter. Puh, Glück gehabt, richtige OP erwischt. Dann bemerte ich zu meinem Leidwesen den Schlauch, der da aus der Schulter ragte, durch den das Wundwasser ablaufen sollte. Ich hatte vorher heimlich gehofft, um diese Drainage herumzukommen. Leise entschlief ich dieser Situation wieder.

Nachmittag war ich dann schon wieder fitter. Am Arm einen Tropf mit starken Schmerzmitteln konnte ich die ganze Situation nur für sehr gut befinden (ein Teufelszeug!). Der Chefarzt, der mich auch operiert hatte, erzählte mir von der geglückten OP. Er habe nur arthroskopisch operieren müssen. Es sei eine ganz neue Technik zum Einsatz gekommen, wobei die Anker aus einem zuckerähnlichen Stoff seien und sich nach und nach von selbst auflösten. Zumindest er war vollauf zufrieden – also war ich es auch.

Die Nacht war erst gut, als ich nach dem ersten Schmerztropf direkt noch einen zweiten bekam. Dieser ließ mich in den wildesten Träumen, schmerzlos ein wenig entspannen.

Heute stand eigentlich nicht mehr so viel auf dem Programm. Mittags kam der Stationsarzt und ordnete einen Verbandswechsel an. Da es wohl gerade so gut passte, zog man mir dabei auch gleich die Drainage. Ein total ekliges Gefühl ist es, wenn man spürt, wie der Schlauch aus dem Innersten des Schultergelenkes, schmatzend durch seinen Unterdruck, hinausgezogen wird. Danach wollte ich noch mal so richtig die Ruhe im Krankenhaus genießen, doch Pustekuchen. Telefon hier, Handy da, Schwester mit Thrombosespritze, Schwester mit Tropf, andere Schwester mit Fieberthermometer, 2 alte Damen von der Caritas, die mal nett sein wollten, eine Verpflegungsassistentin, die den Essensplan abfragen wollte usw… Jedes Mal, wenn man gerade eine Minute trotz schmerzender Schulter eingeschlafen war, ging die Tür auf.

Gegen Nachmittag dann die Erlösung: “Der Chef sagt, sie können heute schon gehen.” Klar, warum nicht. Erst, als Privatpatient wollten die mich fast ne Woche da behalten, jetzt – so als Privatpatient light (ohne Krankenhausleistungen) schmeißen die einen direkt vor die Tür.. naja.

Ich bin froh wieder hier zu sein. Hier gibts zwar keine tollen Schmerzmittel per Infusion, dafür aber viel Liebe und Pflege und ein gemütliches Bett.

Grüße, Dennis

Der Tag vor meiner Schulter OP

Morgen werde ich an meiner Schulter operiert. Wie es mir geht? Gelinde gesagt – sch… nicht so gut!

Heute Mittag war ich zur Voruntersuchung im Krankenhaus. Zunächst einmal ein Gespräch mit der Stationsschwester, dann zum Arzt. Hier wurde mir Blut abgenommen und die wohl üblichen Fragen zu Medikamenten, Krankheiten und Allergien gestellt.

Dann klärte mich die Ärztin über den Verlauf meiner OP auf: Nachdem mich der Anästesie -Arzt in süße Träume versetzt hat und mein Beatmungsschlauf steckt, beginnt der Chefarzt mit 2 oder 3 kleinen Schnitten in meiner Schulter, durch die er mit dem Arthroskopiebesteck in mein Schultergelenk schaut. Mit ein wenig Glück kann er dann mit diesem Werkzeug schon den Schaden beheben. Schafft er es nicht, öffnet er die Schulter mit einem größeren Schnitt und operiert offen. Wenn der abgerissene Knorpelring wieder fixiert ist, legt er noch eine Drainage, durch die später Wundwasser und weitere Flüssigkeiten ablaufen können.

Im Aufwachraum werde ich dann wieder – wohl ziemlich benebelt – zu mir kommen. Mal sehen, wie lange ich brauche, um wieder einigermaßen klar zu sein. Der Narkosearzt versprach mir schon einen guten Rausch durch die Schmerzmedikamente.

Bleibt nur zu hoffen, dass ich schon morgen früh im Krankenhaus etwas zur Beruhigung bekomme. Schlafen werde ich heute Nacht auch nicht viel. Naja, ich muss ja noch alles packen. Ganz wichtig: Mein Laptop, DVDs, Kopfhörer, Ipod… halt alles, was man als Multimedia -Junkee so braucht. Ich habe heute schon die Internetverbindung vom Laptop per Handy eingerichtet und getestet. ICQ klappt ganz gut. Surfen wird schon schwerer. 

Falls ihr die nächsten paar Tage nichts von mir hört, klappt es mit dem Internet im Krankenhaus nicht, oder es ist was schiefgegangen 😉

In guter Hoffnung – bis morgen dann,
Dennis