Sonntagabend mit Karacho in die Notfallambulanz!

Laut Statistik passieren die meisten Unfälle ja bekanntlich im Haushalt. Wir haben soeben bestätigt, dass diese Statistik tatsächlich stimmt. Aber erstmal von vorn:

Ich sitze gemütlich auf der Couch an meinem Netbook und spiele ein wenig an diesem Blog herum. Dann plötzlich ein komisches Geräusch, gefolgt von einem lauten “Aaahhh – Hilfeee!” aus der Küche. Ich stürme dem Geschrei entgegen. Meine Frau steht an der Spüle, die Hand von Blut überströmt. Vor ihr liegt ein zerborstenes Senfglas. Dieses war beim Versuch es zu öffnen einfach zersprungen. In der klaffenden Wunde konnte man etwas helles sehen – “ist das mein Knochen?” fragte meine Frau… “Nein, Quatsch!” versuchte ich zu beruhigen. Gleichzeitig dachte ich mir: “Mist, bis auf den Knochen geschnitten…” Ich griff in unseren Notfallschrank und sah als Erstes die Pflasterstreifen. Ich klebte ein ca. 5cm breites Stück auf die Schnittwunde. Innerhalb von 5 Sekunden verfärbte es sich rot. OK, egal. Hauptsache steril. Schnell noch ein paar Lagen Küchenpapier drüber und schön drücken lassen.

Zum Glück haben wir Freunde in der Nachbarschaft, die schnell rüberkommen konnten, damit unsere Kinder nicht allein bleiben müssen. Mit etwas erhöhter Geschwindigkeit fuhren wir zum nächsten Krankenhaus. Etwa 5 Minuten später trafen wir in der Ambulanz ein. Glücklicherweise war nichts los und so kamen wir sofort dran.

Die diensthabende Ärztin schaute sich die Wunde an und fragte als erstes: “Warum haben sie denn den Ehering nicht abgemacht?” – als ob man daran als erstes denkt, wenn man sich so in den Finger säbelt… Sie klebte dann den Hautlappen mit mehreren kleinen Pflasterstreifen stramm wieder an und über den Finger kam noch ein dicker Verband. Fertig. An der Pforte mussten wir noch die 10€ Praxisgebühr bezahlen. Die gesamte Aktion dauerte nicht mehr als 30 Minuten. Das helle in der Wunde war übrigens das Fettgewebe – nicht der Knochen.

Der Finger darf nun mindestens 24h überhaupt nicht belastet werden, damit der Hautlappen wieder anwächst.

Ach ja: Der Senf aus dem zersprungenen Senfglas sollte eigentlich auf ein selbstgebackenes, leckeres Vollkornbrötchen mit Ei. Dieses musste wegen der Scherbensplitter leider entsorgt werden.

Grüße, Dennis

Norovirus wieder in Deutschland

Oh nein, nicht schon wieder…

Noch mit Schrecken erinnere ich mich an letztes Jahr zurück, als uns plötzlich dieser fiese Norovirus heimsuchte. Zunächst wurden alle um uns herum krank: Nachbarn, Freunde, Familie. Dann fing es bei uns an. Als ich schon dachte, ich sei gegen das Virus immun, raffte es mich doch dahin.

Wie merke ich, dass ich das Noro -Virus habe?

Die Symptome sind vor allem Übelkeit, starker Durchfall und plötzliches Erbrechen. Erwischen kann es alle. Besonders kleinere Kinder und ältere Menschen sind wegen der heftigen Symptome aber besonders gefährdet.

Norovirus (Quelle: wikipedia)

Wie bekommt man das Noro Virus?

Das Virus wird durch direkten Kontakt zu infizierten Menschen übertragen (z.B. Hand geben), kann aber auch durch Toiletten, Türklinken oder ähnliches übertragen werden (Schmierinfektion). Bislang sind zwei Fälle in Deutschland bekannt geworden: Einmal ist ein Krankenhaus in Koblenz betroffen. Dort ist eine ganze Station für Neuaufnahmen geschlossen worden, nachdem 5 Patienten und 4 Mitarbeiter über die Symptome klagten.
Ein anderer Fall trug sich auf einem Ausflugsschiff auf dem Rhein zu. 37 von 110 Reisegästen aus England wurden dabei infiziert. Man vermutet dort auch die Herkunft des Virus. Die englischen Touristen mussten nach England zurückkehren, um das Virus nicht noch weiter zu verbreiten.

Wie lange dauert die Krankheit?

Aus eigener Erfahrung dauert die Krankheit nur 3 – 5 Tage, ist aber dafür sehr heftig.

Was kann ich tun, um mich nicht anzustecken?

Eine Impfung für das Virus gibt es noch nicht, da es sich ständig verändert.
Um das Risiko einer Schmierinfektion zu verringern, kann man nur besonders stark auf die Hygiene achten. Gründliches Hände waschen vor dem Essen, oder nach Kontakt mit anderen Menschen. Liegt ein Verdacht einer Erkrankung (z.B. im Freundeskreis) vor, sollte der Kontakt vorerst vermieden werden. Ist bereits eine Person im nahen Umfeld betroffen, besteht kaum eine Chance, sich nicht anzustecken.

Was tun, wenn ich mich angesteckt habe?

Bei Erbrechen und Durchfall ist der Verlust von Flüssigkeit sehr gefährlich. Man sollte auch trotz Übelkeit immer wieder genügend Flüssigkeit zuführen. Am besten geeignet ist eine elektrolytlösung (Apotheke). Natürlich geht auch Wasser ohne Kohlensäure oder ungesüßter Tee. Kindern, die stark betroffen sind, hilft oft Cola, aus der man durch Rühren die Kohlensäure entfernt hat. Sie liefert Flüssigkeit, bringt aber auch den Kreislauf wieder ein wenig in Schwung.
In allen Fällen aber gilt: Bei Verdacht auf Norovirus sofort den Arzt einschalten. Besonders gefährdete Menschen müssen gegebenefalls, bei zu hohem Flüssigkeitsverlust, ins Krankenhaus. Dort kann man durch einfache Infusion die verlorene Flüssigkeit ersetzen.
Hat man das Gröbste überstanden, fängt man mit leichter Kost an (Zwieback, Brühe…) und steigert, je nachdem, ob man es verträgt oder nicht.

Ich wünsche euch, dass ihr ihn nicht bekommt – und wenn doch: besucht mich bloß nicht 😉

Alles Gute, Dennis

Bericht meiner OP – wieder da!

Wie ihr seht, lebe ich noch. Die OP ist gestern so gut verlaufen, dass ich heute schon wieder entlassen wurde.

Gestern Morgen um 8:00Uhr war die Aufnahme im Krankenhaus. Nachdem ich x Male erklärt habe, dass ich zwar privat versichert, aber kein Anrecht auf Privatleistungen im Krankenhaus habe, verfrachtete man mich doch zunächst auf ein privates Einzelzimmer. Natürlich wollte ich dort nicht bleiben, denn sonst hätte ich später 68€ pro Tag selbst zahlen müssen – zzgl. Chefarztkosten, denn dort käme nur der Chefarzt hin. Mit einem weinenden Auge verließ ich also dieses Zimmer wieder (geräumig, nur ein Bett, Sessel mit Tisch, extra Schreibtisch, Internetanschluss…). Ich habe noch Fotos gemacht, diese poste ich aber später, wenn ich meinen 2. Arm wieder benutzen kann.

So schlecht war mein Standartzimmer dann aber auch nicht. Es war ein Zweibettzimmer, wo aber bislang nur ich der einzige Gast zu sein schien. Es stellte sich aber heraus, dass mein Zimmernachbar schon unterm Skalpel lag. Ich hatte noch genügend Zeit, also packte ich erstmal alle meine Sachen aus. “Alles mit rotem Punkt dürfen sie belegen” sagte die Schwester. Tatsächlich – überall rote Punkte: Am Schrank, am Kleiderhaken, am Regal – überall Klebepunkte.

Nach kurzer Zeit kam eine Schwester mit der ersten Thrombosespritze: “Bitte mal den Bauch frei machen!” Das sei so Vorschrift… naja. Wir sind ja nicht so. Danach wies sie mich auf ein kleines Bündel mit Krankenhauswäsche hin – ein Kittel, einen Einmal -Slip und ein Paket Thrombosestrümpfe – und sagte, ich solle mich gleich mal umziehen. ZUnächst wollte sie mir noch die Schulter rasieren. Danach gab sie mir ein paar Tabletten, die ich schlucken sollte. Es dauerte noch etwa 10 Minuten, dann begannen die Tabletten zu wirken. Entspannt und total beduselt konnte ich die restliche Wartezeit bis zur OP gut überstehen.

Immernoch leicht bedämmert brachte man mich auf die OP Station in den Einleitungsraum. Hier wartete schon ein Zivi darauf mich vollzuquatschen und meine Arme für den Narkosearzt vorzubereiten. Kurze Zeit später kam der Narkosearzt, begrüßte mich und gab mir eine Spritze. Er riss sich noch einen kurzen Witz: “So, wir operieren also gleich ihr linkes Knie…” Haha, witzig. Aber dann war ich weg.

Um ca. 15:00Uhr wachte ich mit einem Kratzen im Hals und einem Geschmack im Mund auf, als hätte ich eine Flasche Desinfektionsmittel getrunken. Dies waren wohl die Nachwirkungen vom Beatmungsschlauch. Ich befand mich bereits auf meinem Zimmer. Eine Schwester sagte mir, dass meine Frau unterwegs sei und dass alles gut gelaufen wäre. Kurz danach schob man auch meinen Zimmernachbarn mit seinem neuen Knie in unser Zimmer. Dieser hatte wohl etwas länger im Aufwachraum gebraucht als ich.

Mein erster Blick fiel natürlich auf meine Schulter. Puh, Glück gehabt, richtige OP erwischt. Dann bemerte ich zu meinem Leidwesen den Schlauch, der da aus der Schulter ragte, durch den das Wundwasser ablaufen sollte. Ich hatte vorher heimlich gehofft, um diese Drainage herumzukommen. Leise entschlief ich dieser Situation wieder.

Nachmittag war ich dann schon wieder fitter. Am Arm einen Tropf mit starken Schmerzmitteln konnte ich die ganze Situation nur für sehr gut befinden (ein Teufelszeug!). Der Chefarzt, der mich auch operiert hatte, erzählte mir von der geglückten OP. Er habe nur arthroskopisch operieren müssen. Es sei eine ganz neue Technik zum Einsatz gekommen, wobei die Anker aus einem zuckerähnlichen Stoff seien und sich nach und nach von selbst auflösten. Zumindest er war vollauf zufrieden – also war ich es auch.

Die Nacht war erst gut, als ich nach dem ersten Schmerztropf direkt noch einen zweiten bekam. Dieser ließ mich in den wildesten Träumen, schmerzlos ein wenig entspannen.

Heute stand eigentlich nicht mehr so viel auf dem Programm. Mittags kam der Stationsarzt und ordnete einen Verbandswechsel an. Da es wohl gerade so gut passte, zog man mir dabei auch gleich die Drainage. Ein total ekliges Gefühl ist es, wenn man spürt, wie der Schlauch aus dem Innersten des Schultergelenkes, schmatzend durch seinen Unterdruck, hinausgezogen wird. Danach wollte ich noch mal so richtig die Ruhe im Krankenhaus genießen, doch Pustekuchen. Telefon hier, Handy da, Schwester mit Thrombosespritze, Schwester mit Tropf, andere Schwester mit Fieberthermometer, 2 alte Damen von der Caritas, die mal nett sein wollten, eine Verpflegungsassistentin, die den Essensplan abfragen wollte usw… Jedes Mal, wenn man gerade eine Minute trotz schmerzender Schulter eingeschlafen war, ging die Tür auf.

Gegen Nachmittag dann die Erlösung: “Der Chef sagt, sie können heute schon gehen.” Klar, warum nicht. Erst, als Privatpatient wollten die mich fast ne Woche da behalten, jetzt – so als Privatpatient light (ohne Krankenhausleistungen) schmeißen die einen direkt vor die Tür.. naja.

Ich bin froh wieder hier zu sein. Hier gibts zwar keine tollen Schmerzmittel per Infusion, dafür aber viel Liebe und Pflege und ein gemütliches Bett.

Grüße, Dennis

Der Tag vor meiner Schulter OP

Morgen werde ich an meiner Schulter operiert. Wie es mir geht? Gelinde gesagt – sch… nicht so gut!

Heute Mittag war ich zur Voruntersuchung im Krankenhaus. Zunächst einmal ein Gespräch mit der Stationsschwester, dann zum Arzt. Hier wurde mir Blut abgenommen und die wohl üblichen Fragen zu Medikamenten, Krankheiten und Allergien gestellt.

Dann klärte mich die Ärztin über den Verlauf meiner OP auf: Nachdem mich der Anästesie -Arzt in süße Träume versetzt hat und mein Beatmungsschlauf steckt, beginnt der Chefarzt mit 2 oder 3 kleinen Schnitten in meiner Schulter, durch die er mit dem Arthroskopiebesteck in mein Schultergelenk schaut. Mit ein wenig Glück kann er dann mit diesem Werkzeug schon den Schaden beheben. Schafft er es nicht, öffnet er die Schulter mit einem größeren Schnitt und operiert offen. Wenn der abgerissene Knorpelring wieder fixiert ist, legt er noch eine Drainage, durch die später Wundwasser und weitere Flüssigkeiten ablaufen können.

Im Aufwachraum werde ich dann wieder – wohl ziemlich benebelt – zu mir kommen. Mal sehen, wie lange ich brauche, um wieder einigermaßen klar zu sein. Der Narkosearzt versprach mir schon einen guten Rausch durch die Schmerzmedikamente.

Bleibt nur zu hoffen, dass ich schon morgen früh im Krankenhaus etwas zur Beruhigung bekomme. Schlafen werde ich heute Nacht auch nicht viel. Naja, ich muss ja noch alles packen. Ganz wichtig: Mein Laptop, DVDs, Kopfhörer, Ipod… halt alles, was man als Multimedia -Junkee so braucht. Ich habe heute schon die Internetverbindung vom Laptop per Handy eingerichtet und getestet. ICQ klappt ganz gut. Surfen wird schon schwerer. 

Falls ihr die nächsten paar Tage nichts von mir hört, klappt es mit dem Internet im Krankenhaus nicht, oder es ist was schiefgegangen 😉

In guter Hoffnung – bis morgen dann,
Dennis

Privatpatient light

Da zahle ich jeden Monat ein kleines Vermögen für meine private Krankenversicherung und nun das:

Ich rufe im Krankenhaus an, wo ich ab Donnerstag für ein paar Tage verweilen darf, um zu erfahren, ob ich denn ins Internet komme. Die Aussage: Klar, auf der Privatstation sei Internet verfügbar! Toll. Schlechte Aussichten für Langeweile und alle gesetzlich Versicherten. Doch dann die Ernüchterung…

Ein Blick in meine Vertragsunterlagen klärte mich ernüchternd auf. Mein Vertrag sieht leider nur die Unterbringung auf den “billigen Plätzen” vor – Mehrbettzimmer auf normaler Station. Also kein Internet. 

Zum Glück habe ich einen Handyvertrag, bei dem ich 250MB Datenvolumen jeden Monat frei habe. Ich kann also wenigstens mal nen Post schreiben und zwischendurch ein wenig per ICQ Kontakt zur Aussenwelt halten. Ich muss euch doch alles erzählen, was mir da so passiert im Krankenhaus 😉

Grüße, Dennis

Von wegen, kleiner Eingriff….

Naja, aus dem “kleinen Eingriff” wird dann wohl doch nichts. Nach meinem Sportunfall letzten Samstag, hatte ich mich schon auf eine kleine OP vorbereitet – ambulant, schön nach Hause danach, doch Pustekuchen…

Heute im Krankenhaus bei der Voruntersuchung durch dem Chefarzt “Dr. Metzner” erfuhr ich, dass man höchstwahrscheinlich meine Schulter ganz öffnen müssen. Dies ist mit einem Krankenhausaufenthalt von ca. 4 Tagen verbunden und bedeutet einen Arbeitsausfall von ca. 4-6 Wochen.

Was für einen Angestellten wie Weihnachten und Ostern an einem Tag klingt, ist für einen Selbstständigen existenzbedrohend. 4 Wochen kein Auto fahren zu dürfen, bedeutet 4 Wochen kein Geld verdienen. Nach so langer Arbeitsunfähigkeit springen auch Kunden ab.

Wir werden mal sehen, in wiefern man da eine Lösung finden kann. Am Donnerstag, den 9.10.08 geht es los.
Etwas bedrückt, Dennis